Rundschreiben 2009 an alle Mitglieder
AHO Hessen

haben auch Sie im letzten Jahr viel erlebt, gab es Veränderungen, Anfänge und Abschlüsse oder auch einen Grund etwas Großes zu feiern? Der AHO-Hessen kann auf ein interessantes Jahr und auf die Feier zum dreißigjährigen Bestehen des AHO-Hessen zurückblicken. Diese Feier hat uns allen viel Spaß bereitet und offensichtlich den über hundert Gästen der Veranstaltung ebenfalls. Davon zeugen nicht nur die Bilder, die Herr Tanner dankenswerter Weise auf die Plattform der Internetseite www.aho-hessen.de gestellt hat, sondern auch die vielen Rückmeldungen Ihrerseits. Herr Koch begrüßte zur Feier die Mitglieder und Freunde unseres Vereins und zahlreiche Ehrengäste, darunter den Ersten Kreisbeigeordneten des Kreises Bergstraße Herrn Metz, den Stellvertretenden Bürgermeister von Lorsch Herrn Ludwig und Vertreter anderer Vereine und Verbände. In einer entspannten Atmosphäre mit Essen- und Trinkpausen die Raum zum Zusammenkommen und zu Gesprächen boten, konnten wir die von den Mitgliedern des Vereins geleistete Arbeit in den letzten 30 Jahren darstellen. Allen Referenten sei dazu ein Dank für ihre Vorbereitungen und Ausführungen ausgesprochen. Im Rahmen dieser Feier überreichten wir auch das Jubiläumsheft „Orchideen in Hessen – 30 Jahre erfassen, erforschen, erhalten“. Für den Layout und Inhalt danken wir den zahlreichen Autoren und besonders Herrn Blatt für die gelungene Endgestaltung. Ein Dank gilt auch der Druckerei „KS-Druck“ in Heppenheim, die sich uns gegenüber großzügig zeigte. Spenden erhielten wir zu unserer Feier vom Kreis Bergstraße und von privater Seite. Allen sei dafür ein Dank ausgesprochen. Und nicht zuletzt: auch die Presse war bei der Feier vertreten, wenn auch beim Bildtext der Name unseres Vorsitzenden vom Fotografen mit dem Namen es anderen örtlich aktiven Vereinsvorsitzenden verwechselt wurde (er hat sich deshalb bei mir schon mehrfach entschuldigt). Solche Fehler passieren halt. Verständlicher Weise wurde auch Kritik an dem Veranstaltungsort geübt, für Menschen aus dem Norden Hessens war die Anfahrt etwas weit. Da gibt es nur eine Antwort: lasst uns in zehn Jahren weiter nördlich feiern und überlegt wer diese Veranstaltung an welchem Ort ausrichten möchte.

Die Feier zum dreißigjährigen Bestehen war ein zentrales Thema im vergangenen Jahr, über weitere Aktivitäten möchte ich nun berichten:

Ein erster Fokus richtet sich nach Nordhessen. Herr Reckerziegel legte aus persönlichen Gründen seine Tätigkeit als Regionalgruppenleiter nieder. Für sein engagiertes Einsetzen in den vergangenen Jahren gilt ihm ein Dank. Herr Manfred Lesch hat sich bereit erklärt, die Leitung der Gruppe von Oskar Reckerziegel zu übernehmen und wirkt seit einigen Wochen engagiert zum Wohle der Mitglieder im nördlichen Teil Hessens. In diesem Rundschreiben hat er schon für einen Jahresrückblick gesorgt und einen wirklich interessanten Terminplan zusammengestellt. Der Vorstand begrüßte seine Bereitschaft, diese Aufgaben zu übernehmen, bei der Jahreshauptversammlung gilt es ihn offiziell in den Vorstand zu wählen.

Die Regionalgruppe Mitte und Süd bieten Ihnen auch 2010 interessante Termine. Darunter sind nicht nur Lichtbildervorträge oder Exkursionen, sondern auch Aktivitäten wie Biotoppflege, die dem Schutz und Erhalt der Orchideen dienen. In der Regionalgruppe West wird es wie gewohnt spontane Unternehmungen geben, wer dabei sein möchte, sollte sich bei Thomas Burckard anmelden.

Quer durch ganz Hessen gibt es Vereinsmitglieder und Freunde des Vereins, die sich engagiert für die Biotoppflege einsetzen. Unser Dank gilt jenen welche die Biotoppflege organisieren und koordinieren, und auch jenen, die gerne dazu kommen und helfen. Allen gilt ein Dank dafür, dass sie sich nicht nur Zeit nehmen, sondern auch ihre Arbeitskraft und Kosten, etwa für die Anfahrten, investieren.

Für die Bestandsaufnahme von Orchideen setzen sich ebenfalls Mitglieder ein. Interessant sind die Kartierung sämtlicher Orchideenstandorte und die Beobachtung besonders gefährdeter Arten. Hier sind besonders die Aktivitäten in Sachen Fundortmonitoring und der FFH-Art Frauenschuh gemeint. Die Mitglieder sind nicht nur draußen im Gelände unterwegs, sondern auch zu Hause mit Stift und Zettel oder dem Computer zugange, um die Auswertungen vorzunehmen. Herr Dr. Ehmke bittet in diesem Zusammenhang um eine zügige Meldung der Ergebnisse aus dem Jahr 2009. Leider konnte wegen der fehlenden Datenlage kein Jahresbericht Fundortmonitoring angefertigt werden.

Der AHO-Hessen zählte zum Jahreswechsel 210 Mitglieder. Viele verstehen sich nicht nur als förderndes Mitglied, sondern setzen sich aktiv für den Verein tätig, um die Vereinsziele umzusetzen – jeder auf seine Weise. Und das ist gut so.

Als neue Mitglieder konnten wir im Jahr 2009 Judith und Matthias Beckmann, Manfred Gasteier, Martin Hild, Dr. Joachim Hirth, Horst Müller, Matthias Raschka, Fred Port und Wilfried Schäfer begrüßen. Wegen der zahlreichen Neuzugänge werde ich beim nächsten Rundschreiben eine aktuelle Fassung der Mitgliederliste verschicken. Wer seinen Namen und seine Daten nicht genannt wissen möchte, der sollte sich bei Ende Februar 2010 bei der Geschäftsstelle melden. Gerne nehme ich auch Ihre Mailadresse auf. Bitte senden Sie diese an haasjutta@gmx.de.

Dem Rundschreiben ist die Einladung zur Jahreshauptversammlung beigefügt. Wir freuen uns über zahlreiche Teilnehmer an unserer Jahreshauptversammlung in Ortenberg Bergheim, zu der Sie recht herzlich eingeladen sind. Eine weitere Aktion des Vereins die sicherlich viele Mitglieder anspricht, ist die Kartierungsexkursion. Ortwin Heinrich plant für das Pfingstwochenende (21. – 23. Mai 2010). Nähere Informationen können bei ihm erfragt werden.

Ein gutes und erfolgreiches Orchideenjahr wünscht Ihnen

Jutta Haas

Anlässlich unserer letzten Regionalgruppensitzung am 25.10.2009 musste einem Tagesordnungspunkt mehr Raum gegeben werden, als mir eigentlich lieb war, nämlich: Wer leitet in Zukunft unsere Regionalgruppe Nord? Ursprünglich wollte ich nur einen Diavortrag über Sizilien zeigen – am Ende der Veranstaltung wurde ich mit der „kommissarischen Leitung“ beauftragt. Gut, ich hatte im Vorfeld schon angedeutet, dass ich nach dem krankheitsbedingten Ausscheiden von Herrn Reckerziegel zumindest die Schriftleitung übernehmen könnte. Inzwischen ist aber abzusehen, dass ich bei der nächsten Hauptversammlung des AHO Hessen offiziell in das Amt des „Leiters der Regionalgruppe Nord“ berufen werden soll. Wie Sie merken, ging meiner Zustimmung zu der Nominierung ein gewisses Zögern voraus. Da ich selbstständig tätig bin wie meine beiden Vorgänger, Oskar Reckerziegel und Helmut Siebert - denen ich hier im Namen aller nochmals herzlichen Dank für ihr Engagement in den letzten Jahren aussprechen möchte! – werde auch ich nicht vermeiden können, dass es zu Terminkonflikten kommt. Nun, die Arbeit hat Vorrang, manchmal auch an Samstagen, denn es geht um meine wirtschaftliche Existenz! Ich würde an dieser Stelle gerne einen Rundumschlag gegen die gnadenlose Lobby-Politik der letzten Jahre anbringen, die ausnahmslos auf Kosten der „kleinen Leute“ (incl. der Selbstständigen!) ging bzw. geht, aber das würde den Rahmen dieses Rundbriefs sprengen. Erleichtert hat mir meine Zusage letztlich auch die Gewissheit, dass ich mich 100%ig auf die Unterstützung von Frau und Herrn Kliebe (Kasse bzw. Exkursionsplanung), Herrn Speith (Exkursionsplanung), Herrn Kördel (Naturschutzarbeit) und vieler anderer verlassen kann. Als „Neuling“ bitte ich Sie alle, mit Anregungen und konstruktiver Kritik nicht sparsam zu sein!

Bevor ich Ihnen die Rahmendaten für 2010 vorstelle, möchte ich noch einen Blick zurück auf das vergangene Jahr 2009 werfen:

01.03.2009: Frühjahrssitzung in Sontra-Breitau, Diavortrag von Herrn Batz über eine Reise in die Schweiz.

10.05.2009: Exkursion zu den fantastischen Orchis-morio-Wiesen am Weiperzberg bei Breunings (Bergwinkel) mit einem weiteren Highlight, nämlich Coeloglossum viride. Danke für die Führung an H. und K. Kördel ! (Insgesamt ca. 12 Teilnehmer)

07.06.-11.06.2009: Exkursion im Raum Münsingen/Schwäbische Alb, leider nur 4 Teilnehmer (?). Danke für Planung und Leitung der Exkursion an Herrn Speith!

21.06.2009: Exkursion mit ca. 20 Teilnehmern ins Nüsttal (Morles/Rhön) mit einzigartigen Beständen von Cephalanthera rubra. Herzlichen Dank an Marco und Alfred Klüber für die Führung !

>>>Da ich terminlich verhindert war, besuchte ich die Gegend 2 Wochen später und fand u.a. ein hochinteressantes Epipactis-Vorkommen - Anlass für weitere Erkundungen/Exkursionen in den nächsten Jahren ?<<<

25.10.2009: Herbstsitzung in Helsa-Eschenstruth, Vortrag von M. Lesch über Orchideen auf Sizilien.

14.11.2009: Jubiläumsfeier in Lorsch (30 Jahre AHO Hessen) - eine gelungene und äußerst informative Veranstaltung mit einer sehr ermutigenden Nachricht, nämlich der positiven Bestandsentwicklung beim Frauenschuh in Nordhessen !

Naturschutzarbeit: Für ihren Einsatz bei inzwischen 14 Pflegemaßnahmen mit insgesamt über 150

Arbeitsstunden (!!) im Verlauf des Jahres 2009 möchte ich den Herren Batz, Kliebe und Kördel, sowie Herrn Meißner, Herrn Rank, Herrn Henkel und weiteren Helfern an dieser Stelle ganz herzlich danken! Ein großes Lob an unsere Aktiven für diese so wichtige praktische Naturschutzarbeit, verbunden mit der Hoffnung, dass sie im kommenden Jahr noch Unterstützung von anderen Mitgliedern bekommen werden!

Für 2010 stehen folgende Termine fest:

So. 28. März 2010, 14.30 bis ca. 18.00 Uhr: Frühjahrssitzung der Regionalgruppe Nord im Landgasthof zum Heiligenberg in Sontra-Breitau (Tel.: 05653 479). Geplant ist ein Neuseeland-Vortrag (incl. Orchideen!) von Herrn Karsten Kördel.

??? Anfang Mai 2010: Korallenwurz-Exkursion und Kartierung im Nüsttal, auf Anregung von Herrn Klüber. Ursprünglich war der 8.5. oder 9.5. im Gespräch, das ist aber zu knapp vor der nächsten Exkursion. Wenn die klimatischen Voraussetzungen gegeben sind, können wir den Termin auf den 2. Mai vorverlegen.

So. 09. Mai (Anreise) bis Do. 13. Mai 2010: 4-Tagesexkursion im Raum Jena und Naumburg (nähere Infos bei Herrn Lesch (Anm. der Redaktion)). Herzlichen Dank für die Planung und z.T. die Buchung der Quartiere an Herrn Kliebe und Herrn Speith ! - Bezüglich des Programms und der Standorte ggf. bei Herrn Kliebe nachfragen (06421 42297)!

So. 20. Juni 2010: Exkursion Nüsttal (Morles/Rhön), Wiederholung der Tour von 2009 und zweite Chance für alle, die das wunderschöne Gebiet noch nicht kennen !

Ca. Do. 24. Juni 2010 bis ca. Do. 01. Juli 2010: Exkursion zu den Kohlröschen der Steiermark (nördlich Leoben/Bruck a.d. Mur). Eine konkrete Terminplanung halte ich z.Z. nicht für sinnvoll, da wir den Stand der Vegetation nicht voraussagen können und auch das Wetter in den Alpen zu dieser Jahreszeit nicht kalkulierbar ist. Der genannte Zeitraum war aber lt. Heimisches-Orchideen-Forum in den letzten Jahren ideal, um noch die Blüte von Nigritella widderi, N. austriaca, N. stiriaca (Bürgeralm), N. rubra und ggf. N. minor (W. FOELSCHE 2008) zu erleben. Als Treffpunkt bzw. Ausgangspunkt der Exkursion könnte man auf Vorschlag von Frau Schaudinn die Bürgeralm oder einen Gasthof direkt in Aflenz ins Auge fassen (www.aflenz-buergeralm.at). Weitere „Pflichtziele“ sind der Trenchtling/Edelweißboden, verbunden mit einem Aufstieg von einigen hundert Metern (ausgehend von der Hiaslegg-Hütte), sowie die wunderbare Landschaft um den Grünen See (nördlich Pichl-Großdorf). Leider habe ich nur wenige Ortskenntnisse, aber die Beschreibungen des Edelweißbodens im Internet sind geradezu überschwänglich! Ich gehe z.Z. von

einem „Kernprogramm“ von 4-5 Tagen in dieser Gegend aus. Durch individuelle An- und  Abreisetermine können aber noch andere botanische Highlights (z.B. Schafbergalpe am Wolfgangssee oder Tauplitzalm bei Bad Mitterndorf) in das erweiterte Programm aufgenommen werden.

??? Mitte Juli 2010: Epipactis-Exkursion zu interessanten Fundorten in der Vorderrhön (Leitung M. Lesch)?

Oder alternativ eine Exkursion zum Kelbra-Stausee (Nordthüringen) mit einem Vorkommen von Orchis ustulata ssp. aestivalis?

Sept./Okt./Nov. 2010: Pflegemaßnahmen – Dazu ein Hinweis: Wer in Nordhessen vernachlässigte Biotope, falsche Pflege oder Vandalismus feststellt, sollte bitte zuerst mit dem zuständigen Revierförster Kontakt aufnehmen. Dann ggf. Hinweise an Herrn Kördel (05605 3915) oder an mich!

>>> Die Festlegung der noch unklaren Termine sowie die Angabe von Treffpunkt und Uhrzeit werden bei der Frühjahrssitzung besprochen. Bei Bedarf verschicke ich rechtzeitig auch noch Extra-Rundschreiben. Zum Thema Exkursionen eine Bitte: Das nordwestliche Hessen ist ja für die meisten Osthessen „terra incognita“ – so geht es auch mir. Vorschläge für gemeinsame Touren in dieses Gebiet (Kellerwald/Edersee, Waldeck-Frankenberg usw.) nehme ich gerne entgegen! <<<

So. 31. Oktober 2010: Herbstsitzung der Regionalgruppe Nord – wieder in Sontra-Breitau ?

Bisher gab es fast nichts an unserem „alten“ Tagungsort auszusetzen. Dankenswerterweise hatte sich Herr Rank auf meinen Vorschlag hin bemüht, einen zentraleren Treffpunkt bei Melsungen (in der Nähe der A7) ausfindig zu machen. Zu den genannten Daten in 2010 war aber keine Räumlichkeit zu bekommen. Ich möchte alle Mitglieder bitten, sich zu diesem Punkt für die nächste Sitzung Gedanken zu machen. (Aus meiner Sicht spricht aber außer der geographischen Lage am Ostrand unserer Region nichts gegen die Beibehaltung des o.g. Tagungsortes.)

Ich wünsche Ihnen allen alles Gute in Neuen Jahr! Gute Besserung allen, die momentan gesundheitliche Probleme haben – ich hoffe, dass wir uns gesund in 2010 wiedersehen!

P.S.: hier meine Kontaktdaten:

Manfred Lesch
Neuer Weg 3
36269 Philippsthal- Heimboldshausen
Tel. + Anrufbeantworter: 06620 7513
Fax: 06620 217517

E-Mail:mhlesch@web.de
(Wer möchte, kann die Rundbriefe in Zukunft auch als pdf-Dokument bekommen. Bitte eine E-Mail an die o.g. Adresse.)
Mobil: 0163 1624471

(Bedingt durch die Schichtzeiten bei meinem Auftraggeber K+S bin ich in den „ungeraden“ Wochen 2010 meist erst ab 21.30 Uhr zu Hause erreichbar. In dringenden Fällen bitte die Mobilfunknummer benutzen und ggf. die Mailbox besprechen!

Text: Manfred Lesch

Im Januar hatten wir als Vortragenden unser Mitglied Herr Karl-Hermann Heinz mit Orchideen Hessens. Es macht immer Spaß unsere heimischen Orchideen auf großer Leinwand zu bestaunen.

Unsere Jahreshauptverammlung fand im Februar statt. Neuwahlen standen an, einige Posten sollten neu bestetzt werden, leider finden sich keine jüngeren oder willige Mitglieder, um diese Posten zu besetzen.

Im März zeigte uns Herr Wolfram Viel, unser Spezialist mit der 6X6Kamera, Südschweden von Ost nach West, unterwegs zu Orchideen und Rätselbilder der Bronzezeit. Die schönen Dias wurden fachmännisch vorgetragen.

Nach der Sommerpause im August hatten wir einen Orchideenspezialist zu Gast.

Herr Dr. Wolfgang Rysy zeigte uns die Orchideensuche in den peruanischen Anden. Ein brillianter Vortrag mit exotischen Orchideen.

Unser Vorsitzender Herr Eberhard Koch zeigte uns im September Naxos-Orchideen auf Marmorböden. Schöne Ragwurzarten in verschiedenen Varietäten und Formen konnten wir bewundern.

Herr Günter Blaich ein Kenner unserer Europäischen Orchideen führe uns nach Ost-Spanien. Der Diavortrag über eine Region die weniger besucht wird, zeigte uns eine vielzahl von schönen Orchideen,Landschaften und die sonstige Flora.

Den Abschluß der Vorträge in diesem Jahr machte Herr Jan Milosch mit Heimischen Orchideen und Mykorrhiza.Ein Vortrag der aus dem Rahmen viel.

Wir sahen nur einige Orchideenblüten, aber viel über das Entstehen, vom winzigen Samenkorn bis zur blühenden Pflanze. Vieles erfuhren wir über das Pilzmyzyl mit dem Orchideen zusammen aufwachsen und leben. Erstaunt waren wir über die tollen Aufnahmen der Fruchtkörper des Pilzes.

Vielen Dank gebührt Herrn Dr. Karig für die Zusammenstellung der Vorträge.

Auch den vielen fleißigen Helfern für die Bestuhlung,den Spenderinnen der Kuchen, sowie dem Ehepaar Koch und Frau König-Hübner sei gedankt.

Text: Klaus Brendicke

Unser Pflegebiotop in Büttelborn wurde im Zusammenwirken mit dem Eigentümer der Fläche, dem Forstamt Groß-Gerau und dem Regierungspräsidium in Darmstadt von der Landschaftarchitektin, Frau Dipl. Ing. Ilsmarie Warnecke, Heppenheim überplant. Der AHO Hessen war in die Planung von Anfang an einbezogen. Ziel war es, die große Ausschachtung von einem „wilden“ Wald in einen offenen Wald umzuwandeln. Das überplante Gebiet sollte die Voraussetzungen für seltene Pflanzen und Tiere verbessern. Besonderes Augenmerk wurde hierbei auf die Orchideen und die im Gebiet festgestellten FFH Anhang II und IV-Arten gerichtet.

In der kleinen Ausschachtung mit den Zielarten Epipactis palustris und Dactylorhiza incarnata waren keine grundlegenden Arbeitsmaßnahmen erforderlich. Die Optimierung dieses Biotops war bereits weitgehend durch die jährliche Pflege erreicht worden. Lediglich die Fläche des umzäunten Gebietes mit Vorkommen der beiden Orchideenarten wurde erheblich vergrößert. Der neu angelegte Zaun umfasst nunmehr die dreimal so große Fläche und sichert die Orchideen vor Wildverbiss.

Die benachbarte große Ausschachtung sollte zu einem offenen Wald umgestaltet werden. Im östlichen Teil dieses Biotops waren in den 1970er Jahren u. a. Hybridpappeln und Robinien angepflanzt worden. Diese haben sich vermehrt, sich in der Fläche ausgedehnt und sind kräftig in die Höhe gewachsen. Der westliche Teil war der Sukzession überlassen worden, dort haben sich hauptsächlich Kiefern durchsetzt mit Birken angesiedelt. Im trockenen inneren Bereich war der Baumbestand schon vor der Pflegemaßnahme etwas lichter als in den Randzonen. Der gesamte Baumbestand wurde durch das Fällen von Bäumen kräftig gelichtet, in vier Zonen wurden großzügig Waldlichtungen gestaltet. In der nördlich gelegenen Waldlichtung wurden zwei Orchideenvorkommen eingezäunt, in der Waldlichtung im Süden wurde eine große Orchideenfläche eingezäunt.

Insgesamt wurden ca. 80 große Bäume gefällt, das Fällen von Bäumen im niederen Wald ist darin nicht enthalten. Die Baumfällungen und Zaunerrichtungen wurden vom Forstamt veranlasst, die Kosten der umfangreichen Pflegemaßnahmen übernahm der Eigentümer der Biotope. Der AHO Hessen übernahm die Entbuschung und die Mahd der Biotope (einer Fläche von über 2 ha); die Arbeit wurde an drei Arbeitstagen von bis zu zehn Naturschützern vollbracht. Die Auflichtung der Fläche hat sich bei Orchideenkartierung bemerkbar gemacht. Besonders deutlich ist die positive Entwicklung bei Epipactis atrorubens geworden (Tabelle siehe Anlage). Die offenen Flächen in feuchteren Bereichen wurden vom Wasserdost besiedelt. Das führte zu einem stärkeren Vorkommen der Spanischen Flagge (Euplagia quadripunctaria). Die Spanische Flagge ist eine FFH-Anhang II und IV-Art. Eine Art, die streng geschützt ist und für die Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen. Die Orchideenbiotope im Süden des Büttelborner Geländes wurden im Spätsommer gemäht und soweit notwendig entbuscht.

Andere, von uns dauernd betreuten Pflegebiotope (Schmallert, Dörnbach und Seckenrain), wurden - soweit noch nicht geschehen – entbuscht und mit Balkenmäher und Motorsensen gemäht. Sie befinden sich nunmehr in einem optimalen Zustand.

In jahrelangen Bemühungen ist es uns gelungen, zwei hochwertige Biotope (Hammeraue und Stockacker), die seit vielen Jahren (Jahrzehnten?) brach gefallen sind und die vollständig in Natura 2000-Schutzgebieten liegen, in die Maßnahmenplanung der FFH-Gebiete aufzunehmen. Es handelt sich dabei um eine Knollendistel-Pfeifengraswiese (Natura Code 6410), die nach der Roten Liste der Biotope vom Aussterben bedroht ist (1), und viele Rote-Liste-Arten aufweist sowie um einen verbrachten ehemaligen Kalkmagerrasen (Natura Code 6210).

In der Pfeifengraswiese (im NSG Hammeraue) ist ein ehemaliges Vorkommen von Dactylorhiza incarnata über viele Jahre kartiert worden (Karl EMIG, Heppenheim); es war der einzige Fundort von Dactylorhiza incarnata im Kreis Bergstraße. Die offenen Bereiche des mittlerweile weitgehend verbuschten Geländes sind in der Grasnarbe total verfilzt. Vorgesehen ist für 2010 eine Mahd mit Entbuschung der mittlerweile degenerierten Knollendistel-Pfeifengraswiese.

In der Sukzessionsfläche des Stockackers (Gemarkung Bensheim) soll 2010 die Fläche gemäht, entbuscht und auch Bäume gefällt werden.

Vortragsveranstaltungen

Vier Vortragsveranstaltungen wurden 2009 durchgeführt.

Im Januar führte uns Dieter Melchior in das wenig bekannte Orchideenparadies in den Abruzzen. Die hochgelegene Region in Mittelitalien bietet herrliche Landschaften, seltene Orchideen, traumhafte alte Ortschaften, kulturelle und kulinarische Besonderheiten.

Völlig andere, durch ihre Form beeindruckende Orchideen findet man in Westaustralien. Sie sind für unser Auge wegen ihrer schlanken Formen schwierig zu finden und man muss darauf achten, sie nicht mit giftigen Tieren zu verwechseln. Das unerschrockene Ehepaar Rückbrodt zeigte uns auch den Taipan, die giftigste Schlange der Welt.

Die kleine Baltenrepublik Estland haben bisher nur wenige der Orchideen wegen aufgesucht. Das ist ein Fehler, wie uns Klaus Brendicke mit seinen Fotoaufnahmen deutlich machte.

Den Schwerpunkt des Vortrags von Dr. Wolfgang Ehmke setzten nicht nur die Orchideen, er setzte auch die beeindruckende Landschaft in das richtige Licht.

Das Jahr 2009 wurde wie immer in Lorsch beendet, diesmal fand dort unsere 30Jahr-Feier statt.

Exkursionen

Die Exkursionen in unsere Pflegebiotope fanden wochentags am Abend (ab 18.00 Uhr) statt. Die Beteiligung war gut. Es waren bei allen Exkursionen viele Orchideen zu bewundern. Im Übrigen wurde die aktive Naturschutzarbeit der Helfer gebührend gewürdigt.

Text Manfred Haas

Die Kartierungsexkursion 2010 werden wir über Pfingsten in der orchideenreichen Hessischen Rhön im Bereich Hilders – Ehrenberg durchführen. Hauptexkursionstage werden Samstag (22.5.) und Sonntag (23.5.) sein. Nachstehende Top. Karten werden gebraucht: TK 5525 (Gersfeld), 5424 (Kleinsassen), 5426 (Hilders), 5326 (Tann), 5325 (Spahl). Wer will, kann schon am Freitag (21.5.2010) anreisen. Detailinformationen zu Unterkunftsmöglichkeiten (voraussichtlich in der Gemeinde Ehrenberg) und zur Anmeldung erhalten sie bei der nächsten Versammlung in Bergheim und ab Anfang Februar im Internet in der Homepage des AHO Hessen.

F.d.R. Ortwin Heinrich